Avantgarde-Musik, speziell deutsche, unterliegt dem Stereotyp, verkopft und unzugänglich zu sein. SAFI beweist mit ihrem neuen Album ein weiteres Mal, dass das auch anders gehen kann. Zumindest, wenn man bereit ist, ein wenig hinter die Groteske zu schauen.
Nach ihrem feurigen Debütalbum gehen Lyschko mit ihrer neuen Platte doch in mancher Hinsicht andere Wege, bleiben im Kern aber doch dieselbe Mischung aus erdrückender Melancholie und sich überschlagender Fulminanz.
Sechzehn Jahre nach “4:13 Dream” dürfen die Hörenden mit The Cure in eine verlorene Welt eintauchen, die von Trauer, Verlusten, Schwermut und Liebe bevölkert ist. Dabei tanzen Gedanken vom Ende wie Insekten um eine Lampe, die Licht eher aufzusaugen scheint, anstatt zu strahlen, begleitet von musikalischer Schwermut, die The Cure in ihrer Prä-„Wish“-Phase geprägt hat.
Amyl And The Sniffers beschreiten ihren Weg zu einer der aktuell stärksten Punkbands unbeirrt weiter. Mit wütend-rotzigem Blick auf die Welt und einem Sound zwischen Punk und Garage zeichnen die vier Menschen aus Australien ein Abbild ihrer persönlichen Gefühlslage, verbunden mit der Hoffnung, dass die noch so in Dunkelheit gehüllte Zukunft nur ein Sketch ist, der so noch nicht existiert.
Das vierte Album des brasilianisch-dänischen Duos besticht erneut durch Reminiszenzen an die poppigen 60er Jahre. Dabei ist aber kein nostalgisches Retro-Album herumgekommen, sondern The Cournettes entwickeln sich musikalisch weiter und legen sehr viel Soul in den Sound und offenbaren in den Texten viel aus ihrem Seelenleben.
In Sachen Neuveröffentlichungen jagt derzeit eine Gang die Nächste. War es vor wenigen Wochen noch die Antilopen Gang mit "Nichts muss repariert werden", folgt nun und nur wenige Wochen später mit "Euphorie am Abgrund" das neue Album von Alex Mofa Gang.
Touché Amoré haben es wieder getan. Auch auf "A Spiral in A Straight Line" schaffen sie es nicht, die Gefühle ihrer Hörer*innen in Ruhe zu lassen und nicht den Moment der tieftraurigen Melancholie zu erzeugen. Und dann ist das Album auch so noch absolut fantastisch.
Unter dem grandiosen Titel "A Whole New Sound" hat Disney zwölf Bands versammelt und ein Album produziert, dass mindestens die Herzen der Millenials und älteren Gen Zs höherschlagen lässt.
Nach dem Debüt „Paradies" (2021) heben Gewalt auf ihrem neuen Longplayer ihren Synthie-Industriesound in neue Höhen und schaffen mit Texten, mit denen sich Songwriter Patrick Wagner noch weiter in die Tiefen einer Depressionalität stürzt, ein Klangerlebnis, das Tanzbarkeit mit brutaler Realitätsdarstellung verbindet.
"WIR WAREN HIER" ist das sechste Album der Stuttgarter Post-Punk-Giganten Die Nerven und spart wieder an keiner Ecke, die Hörer*innen ganz fest zu drücken und jegliche Faser ihres Körpers mit Melancholie einzuspannen.