Das Jahr 2017 hält sicherlich viele Spezialitäten für Musikfans bereit, Krawehl können dabei leider nicht ganz mithalten. Schon früh wird klar, dass das gleichnamige Album nicht den Durchbruch schaffen dürfte. Der Funke springt beim wiederholten Hören einfach nicht über, doch woran kann das liegen?
KORA WINTER haben verstanden, dass Gegensätze sich nicht widersprechen müssen. Auf ihrer EP „Welk“ setzen die Berliner mit dieser Erkenntnis zu Großtaten an.
KEELE machen mit ihrer Sprache sprachlos und sprechen aus, was niemand gern zugibt. „Gut und dir“ sind Texte mit einem Kalkül, das an Love A grenzt, mit Melodien, die sich stoisch im Kopf festsetzen - und das alles auf einem Erstlingswerk.
Steel Panther haben sich mittlerweile zu den Donald Trumps unter den Metal-Bands entwickelt. Alles begann mit einer verrückten Idee, an die eh niemand wirklich glaubte. Und nun, da man damit tatsächlich Erfolg hatte, macht sich langsam Ernüchterung breit.
1992 veränderten Body Count mit ihrem Debütalbum die Musikwelt und versuchten gleichzeitig, eine politische Revolution herbeizuführen. 2017 hat ihr Sound eine ganze Generation geprägt – aber die soziale Kälte der Gesellschaft hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
Es gibt diese 3-Akkord-Alben, die mit ihrer 3-Akkord-Mentalität jeden Hörer in die 3-Akkord-Ödnis treiben – und es gibt The Smith Street Band. Die Australier verpacken in ihrem neuen Album „More Scared Of You Than You Are Of Me“ 12 kleine Geschichten in ein rundes Paket aus stimmungsvollem Storytelling und wohl vertrauten Akkordfolgen. Manchmal braucht es eben nicht mehr.