Der Albumeinstieg lässt auch gar nicht unbedingt auf Punkrock-KMPFSPRT aus dem Jahr 2016 vermuten, sondern klingt doch wieder deutlich härter, fast wie 8kids oder Fjørt. Dreckige Gitarre, dazu die mit neuem Schlagzeuger ausgestattete Bass Drum. Dieses Intro gehört zu „Trümmer“, einer der vorab veröffentlichten Singleauskopplungen. Der Text ist nicht weniger als eine entlarvende Abrissbirne unserer Gesellschaft. Vom Desinteresse der Hipstergeneration, über den zwingenden Wunsch berühmt zu sein, bis hin zur bedingungslosen Promigeilheit. „Trümmer“ erhebt den Mittelfinger, und der wird hochgehalten. Hammerhart, aber eben auch hammergeil!
„Kreuze“ klingt dann eher wieder nach Punk, abgesehen von den viel zu dreckig verzerrten Gitarren. Aber das Ganze ergänzt sich so perfekt, das kann nur KMPFSPRT. Der Track ist teilweise in Dur, aber größtenteils in Moll geschrieben, was den Dur-Parts eine gewisse Unwirklichkeit verleiht, die angesichts des Themas auch überaus passend erscheint. Das Selbstverständnis des Todes und besonders des unnatürlichen Todes, verpackt in diesen Wechsel aus einerseits traurig düsteren und andererseits aufbauenden, fast hoffnungsvollen Klängen, ist harter Tobak, aber schlichtweg brillant geschrieben, regelrecht inszeniert.