An dieses Thema haben sich wahrlich noch nicht viele Musiker:innen herangewagt - ganz zu schweigen davon, dass es in unserer Gesellschaft noch gar nicht so verbreitet ist, wie es sein müsste. Smile and Burn befassen sich auf ihrer aktuellen Platte "Seid ihr stolz auf mich?" mit transgenerationalem Trauma, also Traumata, die von Eltern, oft ungewollt und unbewusst, an ihre Kinder weitergegeben werden.
Gleich der (fast) titelgebende Song "Stolz" stellt die Frage an unsere Eltern, ob sie stolz auf uns sind und bittet darum, nicht alleine gelassen zu werden. Die Zeile "Denn ich wollte nur gefallen" trifft mitten ins Herz - "Alle sind Schuld, keiner will es sein" dann den Nagel auf den Kopf, was transgenerationales Trauma ausmacht.
Musikalisch am einprägsamsten ist vielleicht "Bomben fallen", so gibt es fast eine Ohrwurmgarantie trotz so schwer im Magen liegenden Text. Und auch "Weckt mich nicht auf, wenn die Bomben fallen" ist in unserer von multiplen Krisen geprägten Gegenwart eine wahrhaft schmerzhafte und doch akkurate Textzeile. Und davon gibt es auf dem Album so viele, gefühlt jede zweite Textzeile lässt sich herausschreiben. "Alles was uns quält ist das Gewissen von gestern, wir haben alles weggedrückt, was uns nicht schlafen lässt" aus "Asche von gestern" ist nur eine weitere von vielen.