In den letzten Jahren kommen immer mehr Größen oder Legenden des Punk zurück. Nachdem bereits NOFX, Sum 41 und die Satanic Surfers neue Platten veröffentlicheten bitten nun auch Pennywise nochmal höflichst zum Moshpit. Bei Bands, die schon so lange dabei sind, stellt sich natürlich die große Frage: Was haben die noch drauf? Oder vielleicht eher: Haben die noch was drauf? Dass Pennywise mehr als nur die „Bro Hymn“ sind, vergessen leider sehr viele. Allerdings ist die Ohrwurmdichte bei dem Trio aus Kalifornien eher gering. Melodie und dergleichen sind ein Fluch des Punks, anständige Mitsingparts sind sehr rar gestreut. Ignite hatten und haben da am ehesten ein Händchen für und jeder, der ihre Diskographie ein wenig verinnerlicht hat, wird das Problem erkennen. Aber Pennywise haben auch mit „Revolution“ einen nicht nur eingängig melodischen Punksound kreiert, sondern erneut einen Song zum Mitsingen. Hören wollte man aber weiterhin die „Bro Hymn“.
Allerdings hat Never Gonna Die auch den ein oder anderen Ohrwurm am Start. Da wäre zum einen das etwas langsamere „Goodbye Bad Times“. Dieser Song ist das geheime Balsam für jeden Punk-Fan, denn durch das gesenkte Tempo hat man ein wenig Zeit, um im Pit zu verschnaufen. Dagegen ist in „Won't Give Up The Fight“ bis hin zum Chor wirklich alles dabei. Und da habt ihr euren Mitsingpart.
Ansonsten bedienen sich Pennywise keiner großen Abwechslung. Sie spielen ihren Stiefel runter und wagen keine Experimente. Die Zeit, in der man noch B.B. Kings „Stand By Me“ gecovert und in etwas unglaubliches verwandelt hatte, sind wohl endgültig vorbei. Allerdings bleiben Pennywise sich nicht nur musikalisch treu, auch textlich und thematisch machen sie keine großen Experimente. Wozu auch? Zynische Texte über politische Verhältnisse sollten gerade in Amerika mehr denn je auf der Tagesordnung stehen. Auf das absolute Highlight in diese Richtung muss man allerdings bis zum Schluss warten, denn „Something New“ hat einfach alles. Es haut nicht nur musikalisch, sondern auch textlich auf die Fresse. Und der Vorschlag, man könnte es ja mal anständig mit Politik probieren, der leuchtet auch ein.