Auch wenn es unglaublich leicht gemacht klingen mag, machen Betontod auf insgesamt circa 35 Minuten so ziemlich genau dasselbe, was sie immer machen. In unserer Redaktion wurde der Vorgänger zu "Pace Per Sempre" als würdiger Nachfolger seines damaligen Vorgängers eingestuft. Betontod führen diese Reihe der weiterhin würdigen Nachfolger auch im Jahr 2021 konsequent fort. Waren es auf "Vamos" Titel über Boxer, den viel besungenen Alkohol oder Freundschaft, dreht es sich nun um Jogginghosen (forever!), nackte Kaiser oder den nostalgischen Blick zurück ("Retro"), den man auch bei Betontod schon das eine oder andere Mal gewagt hat. Immerhin hat man in etwa drei Jahrzehnten schon einiges erleben dürfen und lächelt das mit einem "Wir werden nicht älter, wir werden Retro!" gekonnt weg. Es gibt also wieder viel zu entdecken auf "Pace Per Sempre" und das klingt einfach alles nach wie vor nach Betontod. Und auch wenn viele zurecht einen Unterschied zwischen beispielhaft den krachenden Hymnen vom Album "Schwarzes Blut" und den jüngeren Alben sehen und vor allem hören, hat die Band noch lange nicht den Bezug zum Punkrock verloren und zieht ihr Ding gnadenlos durch.
Doch auch "Pace Per Sempre" hat sie, die Hymnen und Highlights, welche hoffentlich den Sprung in die Setlists der Truppe schaffen werden. Da gesellt sich zu den eben genannten zum Beispiel "Pech&Schwefel". Auf den ersten Blick und spätestens nach dem "Bonnie und Clyde"-Vergleich zu Beginn ein klischeehafter Liebessong, weiß er doch durch einen fühlbaren Refrain über Unperfektion zu gefallen. Ähnlich verhält es sich mit "Bist du da", der sogar ein wenig aufs Tempo drückt und einen DER Ohrwürmer des Albums liefert. Inhaltlich dreht es sich um eine vermisste Person aus der Vergangenheit, ein weiterer Titel der einem in Erinnerung an geliebte Menschen schwelgend ein dickes Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Es lag schon immer im großen Können von Betontod vor allem Refrains zu komponieren, die live funktionieren und von vielen Menschen problemlos mitgegröhlt werden können. Das mag manchen der "Knüppelpunk"-Verfechter ein Dorn im Auge sein, sorgt aber regelmäßig für mächtige Partys auf den Konzerten der Band. Und da Betontod bekanntlich gerne feiern, sei Ihnen das zu 100% gegönnt.