Das nimmt dem Genre sehr viel von seinem gesetzten Duktus, hat aber durch mehr Tempo ein wenig mehr Esprit. In „Minus One“ wartet man in den letzten zwei Minuten eigentlich nur darauf, dass Zack de la Rocha ein Paar kapitalismuskritischen Lines einsetzt. Doch Bondage Fruit sind eben doch eher eine Nische, in dieser ohnehin schon reichlich dunklen Nische.
Stilprägend ist dann doch die Band Magma, die bekannteste Band von Christian Vander. Hier entstand auch der Mythos von Kobaïa. Diese Mythen werden in Magmas Musik erzählt. Kobaïa ist ein fiktiver Planet, der von Erdbewohner kolonialisiert wurde. Dieser ganze Mythos ist schon sehr schräg und würde diese Nische hier auch sprenge, denn Kobaïa füllt eine ganz eigene Nische. Es bleibt zu sagen, dass Magma diesen Mythos pflegen und weitererzählen, die Band gibt es in Wechselnder Besetzung seit über 50 Jahren, 2022 kam das aktuellste Album heraus.
Was bleibt als Fazit zu sagen? Die Anfänge von Zeuhl sind durchaus sehr spannend, wenn man für Jazz etwas übrig hat kann beispielsweise mal bei Christian Vanders „Dolphins Dance“ hinein hören. Je moderner es wird, desto anstrengender wird dann aber leider auch, besonders wenn Fantasie-, beziehungsweise Kunstsprachen dazu kommen. Da lobe ich mir doch noch die japanischen Ableger, Bondage Fruit mit „Minus One“ oder auch die nochmal eine Spur avantgardistischeren Ruins, die tendieren sogar stark Richtung Noise oder ähnliches, aber „Hyderomastgroningem“ sind dennoch spannende Tracks.