"basking in the glow" ist der tägliche Kampf gegen ein Leben in menschlicher Dunkelheit und Kälte. Dabei schafft die Platte einen komplizierten Spagat zwischen Hoffnung und Resignation. "one sick plan" lässt dann auch den tatsächlichen Blick in die Dunkelheit zu. Denn es weckt keine echte Hoffnung. Es berichtet nur, dass man sich an die Dunkelheit gewöhnt, wenn sie einen lange genug umgibt. Musikalisch verpackt ist diese Message in einem Akustik-Track aus Gitarre und Gesang, der allerdings klingt, als hätte man ihn mit einem Kassettenrecorder im Kinderzimmer aufgenommen.
Doch das ist das Besondere dieser Platte, denn trotz trauriger und bedrückender Themen, sucht Oso Oso stets nach dem Hoffnungsschimmer oder, wie sie es nennen, nach der "Kerze, die den Nachthimmel im Juli bricht."
So ist es auch absolut bezeichnend, dass die Platte mit einer Trennung endet, es aber trotzdem zu einem versöhnlichen Schluss schafft. Denn "charlie" ist nicht weniger als das Ende einer Beziehung und trotzdem kann der Erzähler sich zurückzulehnen, ohne große Wehmut zurückzuschauen und feststellen, dass er dankbar für die schöne Zeit ist. So stark und einsichtig wäre man selbst auch gerne.
Oso Oso lässt seine Fans auf "basking the glow" zwar einerseits mit einem guten Gefühl zurück, doch es zeigt sich immer wieder, dass dieses Gefühl nicht echt ist. So erzählt Oso Oso einfach zu detailliert und drastisch, wie traurig und trostlos unsere Welt doch ist. Das alles unterlegt von größtenteils beschwingten Rhythmen und Melodien, ist bei längerer Betrachtung ziemlich anstrengend und definitiv nichts für jeden Tag.