Wie Filmmusik legen sich darunter Klavier, Streicher, Saxophon und Schlagzeug, um diese Wirkung zu intensivieren und gleichzeitig einen Zugangspunkt zu bieten, der alle, die Lou Reed oder Scott Walker etwas abgewinnen können, abholen wird. „Smog in Frankfurt“ klingt in seinem Zusammenspiel von straightem Schlagzeug, der sporadisch solierenden Gitarre und den Stimmen von Hendrik Otremba und Stella Sommer, lakonisch-sehnsüchtig aus dem Großstadt-Moloch erzählend, wie übrig geblieben von „The Velvet Underground & Nico“.
Immer wieder kommen einem auch Vergleiche zu den Einstürzenden Neubauten in den Sinn, am deutlichsten wahrscheinlich im Noise-Gewitter von „Nektar, Nektar“. All diese Einflüsse, mit denen „Riskantes Manöver“ flirtet, sind nicht weit von einem gewissen Kunstmann-Habitus entfernt, „Bargfeld“ nimmt gar die Perspektive des experimentellen Schriftstellers Arno Schmidt ein. Das mag für manche Hörende nur schwer ertragbar sein, aber es ist konsequent in Form und Inhalt. Und dass Hendrik Otremba diese Konsequenz multimedial und mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit durchzieht (sein letzter Roman ist 8 Monate, sein erster Gedichtband nur wenige Tage alt), ist wirklich beeindruckend.