Eventuell mag jetzt ein Teil von euch lachend den Tab schließen aufgrund der Skurrilität dieses Kontrastes, aber lest weiter. Anfang des Jahres habe ich mit einer sehr sehr lieben Freundin von mir den Film „Rickerl“ im Kino gesehen, von und mit Voodoo Jürgens, welcher nur deswegen deutsche Untertitel hat, weil ihn sonst kaum ein deutschsprachiger Mensch verstehen würde. In diesem Film geht es um einen kleinen Singer-Songwriter, der sich seinen schweren Weg durch die kaputte Musikbranche bahnt und versucht groß zu werden, inklusive vergeblicher Liebe und Familiendrama. Guter Film. Danach bin ich jedoch in einen wahren Rausch aus Voodoo Jürgens-Fieber verfallen und habe mich mal schnell durch die Diskografie gehört und wurde nebenbei auch zum Kettenraucher, weil in dem Film alle zwanzig Sekunden irgendjemand prominent im Bild raucht. Voodoo Jürgens' Musik ist Singer-Songwriter typisch voll von Geschichten über Menschen, die Liebe und die melancholisierte Vergangenheit. Jedoch in feinstem Wienerisch. Also das, was Wanda machen, aber noch unverständlicher. Dazu die herrlich schräge Stimme von Jürgens. „Ansa Woar“ ist dabei sein Erstling und auch die Heimat des Songs „Heite grob ma Tote aus“, welcher mich mal auf einer sehr späten und dunklen Autobahnfahrt von Leipzig nach Dresden begleitet hat und seitdem in meinem Kopf geistert (ha, witzig, weil Tote und geistern). Solltet ihr auf etwas eigentlich Normales, welches aber durch diverse Faktoren an Skurrilität gewinnt, sehr melancholische Texte und Instrumentals oder einfach Kette rauchen stehen, dann ist dieses Album sicher etwas für euch, lest euch aber mal ein paar Sachen zu ihm durch, also Vergangenheit und Co. Guckt auch "Rickerl", der ist wirklich nicht schlecht!
Lieblingssong: „Heite grob ma Tote aus“
Vibe: Dauerhaft quarzend in einer Straßenbahn sitzen, gedimmtes Licht und manchmal hält man an, um irgendwo einen Schnaps zu trinken.