Vielleicht, weil Shitney Beers kein Name ist, der sich gut verkaufen lässt, hat Maxi Haug den Studiengang „Musikbusiness“ an der Pop-Akademie Mannheim abgebrochen und stattdessen Songs geschrieben. Nach vier selbstverlegten EPs erscheint mit „Welcome To Miami“ nun die Debüt-LP bei Zeitstrafe.
Der klamaukige Bühnenname und das bunte Cover täuschen ein weniger ernst gemeintes Album an, als „Welcome To Miami“ tatsächlich ist. Es erinnert an Künstlerinnen wie Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Darcus, mit ihren leisen und dennoch kraftvollen Songs. In seiner ungeschönten Aufrichtigkeit, untermalt meist von einer gezupften Gitarre, denkt man oftmals auch an (die ähnlich genial benannten) Crywank.
Maxi verarbeitet Szenen und Gefühle aus dem Alltag. Und zwar die schönen, die nicht so schönen und die richtig beschissenen. Meistens geht es um die letzten zwei: Das Liebesglück von „Lucky“ zum Beispiel wird getrübt davon, dass es immer wieder Momente gibt, in denen der oder die Partner:in sich emotional entfernt.
Das Drama in einem Song von Shitney Beers spielt sich da ab, wo andere Tracks ihr Happy End setzen, in der Lebensrealität der meisten Menschen. In „Modern Love“ erklärt Maxi, dass das Leben nun mal kein Song von Bloc Party ist und man unter Erwachsenen doch die unvermeidlichen Konflikte ausdiskutieren kann.