Zunächst sei einmal festgehalten, was das Huxleys Neue Welt für eine großartige Location ist. Auch wenn man es von außen nicht vermuten würde, ist es eine große Indoorlocation, mit sehr hohen Decken, was die Luftverhältnisse auch bei großen Zuschauerzahlen absolut annehmbar macht. Zusätzlich gibt es eine kleine Tribüne im hinteren Teil des Raumes. Eine schöne Möglichkeit sich etwas aus dem Gedränge zu nehmen und auch hinten gute Sicht zu haben.
Nun aber zum Line-Up. Novelists mussten sehr kurzfristig sechs Tage vor Tourbeginn für die ausgeschiedenen Miss May I einspringen. Novelists, aus Frankreich, aber mit bekanntem deutschen Sänger, es handelt sich um Tobias Rische, ehemaliger Frontmann von Alazka, formerly known as Burning Down Alaska. Doch rein technisch gab es Probleme, welche sich den Abend über durchzogen. Der Gesang war nahezu nicht zu hören. Dafür bekam der Gitarrist die Chance zu glänzen und spielte sich mit schnellen Soli rasch in den Vordergrund. Statt eines Backdrops gab es ein leuchtendes illuminiertes Logo im Hintergrund, welches Farbe und Rhythmus des Lichtspiels an die Beats anpasste.
Rische versuchte im Laufe des Sets immer wieder, zusehends verzweifelter das in großer Zahl erschienene Publikum anzuheizen, allerdings stieß er eher auf taube Ohren. Zum Ende wurde dem Bassist noch, anlässlich seines Geburtstages eine kleine Torte ins Gesicht gedonnert, die Freude war groß, was zunächst auf Grund der ganzen Sahne aber schwer zu sehen war.
Es folgten August Burns Red, welche zunächst als Intro „Chop Suey“ vom Band laufen ließen, allerdings dann einstiegen, um den Song selber zu Ende zu spielen. Auch August Burns Red machten ihre Sache gewohnt gut, allerdings war auch wieder der Gesang kaum zu hören. Aber das scheint ein bekanntes Problem zu sein, wenn Growls und Shouts immer wieder aufeinander folgen, dass die Growls kaum zu hören sind. Problematisch, wenn diese so viel öfter vorkommen. Immerhin, das Publikum ging von der ersten Sekunde mit und reagierte auf jede Form der Animation.
Den Abend beschlossen mit einem bedauerlich kurzen Set „Bury Tomorrow“ die gleich mit noch mehr technischen Problemen zu kämpfen hatten. Ein Song wurde falsch begonnen und neu gestartet, dann versagt die Technik plötzlich komplett. Techniker fluten die Bühne, überall wird gewerkelt. Frontmann Dan setzt sich kurzerhand auf die Bühnenkante und unterhält sich mit Fans holt jemanden aus dem Publikum auf die Bühne, zeigt Interesse und überspielt seinen verständlichen Frust sehr gut, bis er mit seinen Bandkollegen kurz von der Bühne verabschiedet, ein bisschen Ärger ist an der Stelle auch absolut nachvollziehbar. Als auch dieses Problem gefixt war konnte es weitergehen, doch auch hier, der Gesang verschwand förmlich. Kleine Absurditäten, als der neue Clean- und Backgroundsänger Tom Prendergast plötzlich lauter war als Daniel Winter-Bates. Doch auch das kann man der Band nicht vorwerfen, welche ihre Sache nicht nur hervorragend gemacht hat, sondern sich mit der Tour der großen Vorbilder von August Burns Red auch einen Traum erfüllt haben.
Zurück bleibt ein Abend mit merkwürdigem Ton, sympathischen Bands und das Problem, wenn es auf Konzerten mehrere Headliner gibt: Zu kurze Sets. Solange das das größte Problem ist, ist das zu verkraften.