Dass Weltschmerz nichts ist, was Heisskalt unbekannt ist, wird beim Blick auf den Rest dieser Liste wahrscheinlich klar. Aber kaum ein Song trieft so sehr davon wie „Apnoe“. „Apnoe“ beschreibt das Leben als einen Ozean, auf dem man treibt, ohne je irgendwo anzukommen. Oder überhaupt zu wissen, ob man irgendwo ankommen kann. Es gibt das Gefühl, dass da mehr ist, Menschen und Orte, nach denen man sich sehnt, ohne sich ihrer sicher zu sein, dass sie überhaupt existieren. Und es gibt immer wieder Versuche, sich zu ihnen aufzumachen, die an der schieren Größe des metaphorischen Ozeans scheitern. Die Musik dazu schaukelt wie die sich aufbauenden Wellen, um dann doch nie zu einem Sturm zu werden, der bei aller Gefährlichkeit wenigstens Abwechslung bieten würde. Aber auch die vergeht wieder und alles was übrig bleibt ist „dieses buntkolorierte Rauschen im Ohr“. Eine poetische Wendung, die mich begleitet, seit ich „Apnoe“ das erste Mal gehört habe. Auch deshalb nehme ich immer wieder gern die Einladung an, „zu ertrinken in dieser bittersüßen Utopie“.
Weitere Anspieltipps: Zweifel, Nacht Ein, Tapas und Merlot