Schon der erste Satz des Wikipedia-Artikels von Solitary Man Records steckt voller Kuriositäten: “Solitary Man Records ist ein deutsch-japanisches Independent-Label mit Sitz in Münster und Tokio.” Nischig hat einen neuen Namen. Schaut man dann aber, wer alles schon so via Solitary Man veröffentlicht hat, wird diese Nische plötzlich zu einem breit geöffneten Scheunentor. Unter den insgesamt 53 Veröffentlichungen finden sich neben den Donots auch die Beatsteaks, Placebo, Dropkick Murphys, Boysetsfire und und und. Ganz schöner Output für so ein Zwei-Mann-Unternehmen, aber wer die Donots kennt, weiß auch, dass DIY-Ethos da nicht nur groß geschrieben wird, weil es ein Nomen ist.
Die Gründung von Solitary Man verlief wie folgt: In ihrer zeit bei GUN Records, einem Sublabel von Sony BMG, waren die Donots vermehrt auch außerhalb Deutschlands auf Tour unterwegs. Da ging es dann in die USA, und eben auch nach Japan. Nachdem man dort feststellte, dass der eigene Musikgeschmack in den Regalen der einschlägigen Plattenläden spärlich bis gar nicht repräsentiert war, beschloss man kurzerhand, diesen Missstand selbst glattzubügeln. Tatsächlich ist so eine Label-Gründung natürlich nicht mal eben so aus dem Ärmel geschüttelt, aber soweit die romantisierte Fassung.